Lötstellen ohne feste metallische Verbindung zwischen dem Lot und einer der Fügeflächen (oder beiden).
CMC
Beschreibung:
Kalte Lötstelle an einem CMC. In der Schliffuntersuchung ist der Riss zwischen Bauelementekontaktfläche und Lot gut zu erkennen. Von außen ist dieser Fehler nur sehr schlecht zu lokalisieren. Für diese Fehlererscheinung können eine Vielzahl von Gründen ausschlaggebend sein. Bei Nacharbeit sollte dieses Bauelement ausgetauscht werden. Lotparameter beachten ! (Lötspitzentemperatur </= 360°C).
Ursachen/Abhilfe:
- mechanisch / thermische Dauerbeanspruchung, dadurch Risswachstum entlang der intermetallischen Phase
- schlechte Benetzbarkeit des Bauelements
- Verunreinigung der Fügeflächen durch Fette oder Fremdstoffe
SOT 23
Beschreibung:
Kalte Lötstelle an einem SOT23 Bauelement (rechts). Alle Lötstellen zeigen eine schlechte Lotfüllung. Zudem sind Lotablaufspuren (links) ausgehend von den linken Pads zu erkennen. Neben diesen Fehlererscheinungen ist dieses Bauelement zusätzlich durch einen erheblichen Bestückversatz gekennzeichnet. In der Nacharbeit ist dieses Bauelement von der Baugruppe vollständig zu entfernen.
EGB Schutzmaßnahmen beachten !
Ursachen/Abhilfe:
- schlechte Benetzbarkeit des Bauelements
- Lötparameter fehlangepasst: Löttemperatur, Lötzeit
- Verunreinigungen des Lotes (Legierung)
Zweipoler
Beschreibung:
Kalte Lötstelle an einem Widerstand (THD, rechts). Der Fehler ist deutlich an Hand des Saumes zwischen Anschlussbein und Lötauge zu erkennen. Neben Fertigungsfehlern können auch mechanische Belastungen zu einem späteren Zeitpunkt Auslöser für diesen Fehler sein. Bei der Nacharbeit muss sichergestellt werden, dass es zu einer kompletten Benetzung kommt und ein guter Lotdurchstieg erreicht wird.
Ursachen/Abhilfe:
- mechanische Belastung
- schlechter Lotdurchstieg / Benetzung
- Verunreinigungen der Fügeflächen
Beschreibung:
Von außen nur schlecht erkennbar sind die parallel zum Anschlussbein verlaufenden Risse in der Lötstelle. Hier in der Schliffuntersuchung dargestellt, ist dieses Fehlerbild einwandfrei zu erkennen. Häufig bilden sich am Saum (Auslauf) der Lötstelle kleinste, umlaufende Risse am Anschlussbein, die von außen erkennbar sind.
Ursachen/Abhilfe:
- mechanische Belastung oder Beschädigung der Lötstelle
- zu lange Anschlussbeine wurden nach dem Lötprozeß gekürzt - mechanische Belastung
- Starke Temperaturwechselbelastung der Lötstelle führte zur Zerstörung
TO220
Beschreibung:
Kalte Lötstellen an einem TO220. Hier sind die Funktionsfehler auf mechanische Überbelastungen zurückzuführen. An allen drei Lötstellen sind Risse zu erkennen. In der Lötstelle ist zwischen Anschlussbein und Lot kein Kontakt mehr vorhanden. Dieser Fehler ist nur schwer zu lokalisieren, da er von außen nicht oder kaum sichtbar ist. Bei der Nacharbeit muss sichergestellt werden, dass es zu einer kompletten Benetzung kommt und ein guter Lotdurchstieg erreicht wird.
Ursachen/Abhilfe:
- mechanische Belastung
- Erschütterungen und ungünstige Bauelementegeometrie führten zur Schädigung der Verbindung
- Verunreinigungen der Fügeflächen
Unsere Analytikabteilung kann Ihnen bei der Ursachensuche behilflich sein.
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